5 Don’ts eines Mitarbeitersgesprächs
5 Don’ts eines Mitarbeitersgeprächs – Schnelle Hilfe zur Selbsthilfe
Mitarbeitergespräche kennt jeder. Sie gehören zu den klassischen Instrumenten der Mitarbeiterführung.
Doch Mitarbeitergespräch ist nicht gleich Mitarbeitergespräch!
Damit dieses Instrument auch die intendierten Früchte tragen kann, müssen einige Kriterien beachtet werden. Es finden sich viele Stolpersteinen, die es mit dem richtigen „Know-how“ und konsequenter Einübung leicht zu umgehen gilt.
Sind Sie ehrlich zu sich: Wie oft haben Sie in der Vergangenheit ein Mitarbeitergespräch optimistisch beendet, um in den darauffolgenden Tagen festzustellen, dass Ihre Botschaft wohl doch nicht so ganz bei Ihrem Mitarbeiter angekommen zu sein scheint?
Unbefriedigende Mitarbeitergespräche sind nicht nur zeitraubend, sie bergen auf Dauer auch ein extrem großes Frustrationspotenzial.
Dennoch sind Mitarbeitergespräche im Führungsgeschehen unerlässlich, denn neben der reinen Übermittlung und dem Austausch von Informationen, können sie die Arbeitsmotivation, den Zusammenhalt und die Bindung an das Unternehmen ihrer Mitarbeiter fördern. Die Auseinandersetzung mit Ihrem Gesprächsstil wird sich also allemal für Sie lohnen!
Los gehts…
1. Mitarbeiter mit einem Vier-Augen-Gespräch „überrumpeln“
Auch Ihr Mitarbeiter muss mindestens 30 Minuten Zeit bekommen, um sich auf das Gespräch vorbereiten zu können. Benennen Sie hierfür Ihr Anliegen. Ein Mitarbeitergespräch ist ein Gespräch auf Augenhöhe. Denken Sie immer daran, Sie wollen nicht gegen Ihre Mitarbeiter sondern mit ihnen optimal Zusammenarbeiten. Um die Atmosphäre aufzulockern eignet sich ein kleiner Small-Talk zum Gesprächsbeginn.
2. Selbst nicht vorbereitet sein
Machen Sie sich über folgende Punkte Gedanken, so sparen Sie wertvolle Arbeitszeit für sich und Ihren Mitarbeiter:
Ziel: Was möchte ich mit diesem Gespräch erreichen?
Strategie: Wie gehe ich vor, um dieses Ziel zu erreichen?
Vorbereitung: Habe ich alle nötigen Daten, Fakten und Zahlen?
Reaktion: Mit welchen Reaktionen ist zu rechnen? Habe ich für schwierige Situationen einen Plan B?
Abschluss: Wie beende ich das Gespräch, damit mein Mitarbeiter motiviert meine Wünsche erfüllen kann?
3. Zu wenig Zeit und Störfaktoren
Für das Gespräch sollte genügend Zeit eingeplant werden. Ein gehetztes Gespräch ist wenig erfolgversprechend. Schenken Sie Ihrem Mitarbeiter Ihre volle Aufmerksamkeit. Vermeiden Sie, dass weitere Personen Das Gespräch unterbrechen und legen Sie alles Weitere bei Seite. Klare Priorität hat jetzt allein das Mitarbeitergespräch. So schaffen Sie Wertschätzung.
4. Monolog halten oder das „Verhör“
In einem Mitarbeitergespräch geht es darum in einen Dialog zu treten. Es wäre unangebracht einen Monolog zu halten oder Ihre Mitarbeiterin wie bei einem Verhör in die Ecke zu drängen. Sinn und Zweck des Gesprächs ist der Austausch. Achten Sie auf eine Gleichverteilung der Gesprächsanteile und lasse Sie Ihren Gegenüber aussprechen. Auch Ihr Mitarbeiter soll seine Anliegen, Wünsche und Verbesserungsvorschläge bekunden können.
5. Eine unklare und negative Ausdrucksweise
Schwammige und unklare Formulierungen können Ihre Mitarbeiter in Ihrer Arbeit stark verunsichern. Daher ist es wichtig, dass Sie Präzise und klare Aussagen treffen, an denen sich Ihr Mitarbeiter orientieren kann. Zu Ihren Aufgaben als Führungskraft gehört es auch Ihre Mitarbeiter optimal zu motivieren, eine negative Ausdrucksweise ist dabei denkbar ungeeignet. Natürlich können und müssen „Fehler“ angesprochen werden, wichtig ist allerdings den Fokus auf das „Gute“ und zukünftig „Bessere“ zu legen.
Zurück zu Ihnen. Reflektieren Sie einmal. In wie vielen Punkten finden Sie sich wieder?
Wenn Sie bereits ganz automatisch alle fünf „Don’ts“ vermeiden, darf ich Ihnen gratulieren! Ihre Mitarbeitergespräche befinden sich auf dem besten Wege erfolgreich für Sie und ihren Mitarbeiter zu werden! Falls nicht, versuchen Sie die Tipps in Ihrem Führungsalltag zu integrieren und beobachten Sie einmal die Effekte, die sich damit einstellen!
Ziehen Sie abschließend noch ein letztes mal Bilanz. Stellen Sie sich eine aufsteigende Skala von 1 bis 10 vor. Verorten Sie auf dieser Skala die – von ihnen selbsteingeschätzte – Effizienz ihrer Mitarbeitergespräche. Gibt es vielleicht noch Luft nach oben? Sind Sie mit Ihrer Gesprächsführung und der verorteten Zahl zufrieden? Möchten Sie Ihrem Gesprächsstil noch den letzten Feinschliff verpassen? Oder Sind Sie vielleicht schon von den ausbleibenden Erfolgen Ihrer Mitarbeitergespräche so frustriert, dass Sie diese wichtige Führungstechnik so weit es geht aus ihrem Führungsalltag gestrichen haben?